Eine Beweisführung
War der Flashcrash im GBPUSD ein Angriff, eine Manipulation oder lediglich ein Fatfinger-Unfall, gar dem Zustand des Pfundes geschuldet? Meinungen gibt es viele. Stellt man sich aber einem professionellen Anspruch, dann reicht zur Beantwortung das persönliche Bauchgefühl hier nicht aus. Investiert man etwas Zeit in eigene Recherche, wird das Ergebnis schnell sichtbar.
Wen interessiert schon das Britische Pfund, braucht das überhaupt jemand? Anscheinend schon, immerhin entfallen auf das Pfund 13%* des durchschnittlichem Tagesumsatzes des gesamten Devisenhandels [Quelle BIS 2016]. Damit liegt GBP auf Platz 4 der angefragtesten Währungen des Planeten. Zum Vergleich: USD auf Platz 1 [88%], EUR auf Platz 2 [31%], JPY auf Platz 3 [22%].
Das Milliarden-Reich China landet nur auf Platz 8 [4%] und damit sogar hinter dem CHF. Der Russische Rubel rangiert auf Platz 18 mit 1%.
*Nach BIS-Standard beträgt die Total-Summe 200%, um dem Umstand gerecht zu werden, daß immer 2 Währungen eine Transaktion bilden.
Es gehört also schon was dazu, das GBP von etwa 1.2350 zum US Dollar schlagartig auf den amtlichen Tiefstand am FX Spotmarkt von 1.1378 [Reuters, Exchangerates.org.uk] zu versenken. Und bei dem eigentlichen Tief des Flashcrashes fangen die Fragezeichen schon an. Denn überall kursieren andere Werte. Aber nicht nur das finale Low des Crashes bildet eine Rauchsäule am Erkenntnis-Horizont. Da müssen wahrlich einige Feuer vor, während und nach dem Absturz gebrannt haben - man muß halt nur mal hinsehen.
Eine Analyse über Vorteil und Übervorteilung, 6 Minuten Blindflug und die Kreise des historischen Flashcrashes im Britischen Pfund.