Die BND Affäre – Der Machtkampf in der CDU

Die Preußen kommen zurück
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Die BND Affäre ist ein reiner CDU interner Machtkampf.

In dem eskalierenden Streit zwischen Deutsch-Orden geprägter West-BRD,  also die alte Rheinbund-CDU mit ihrer antrainierten Frankreich-Liebe und transatlantischer Hörigkeit und ihrem internen Kontrahenten dem lange in der historischen Versenkung gepressten Neu-CDU Lager nördlich-preußischer Prägung, knallt unser repräsentativer Grüßaugust:

Bundesvater Joachim Gauck

Sollte Joachim Gauck nicht ganz schnell mit einem gewichtigen Nebensatz hier die Kurve bzgl. der griechischen Reparationsforderungen bekommen, so sollte als mindeste Konsequenz die öffentliche Entreißung der Adlerknöpfe an seinen Manchetten erfolgen. Was hier Joachim Gauck geäußert hat und wie es in den Vorgang der BND Affäre passt, dazu später mehr.

Das in diesem Kampf zweier Titanen nun auch Angela Merkel ins Visir gerät, ist nicht verwunderlich. Ebenso folgerichtig ist, dass sich die weltfremden Grünen und die Linke Mischpoke berufen fühlen, ihren Senf mit dazu zu geben. Gerade das Lager der roten Volksschmarotzer und Wendehälse sollte nicht zu laut auf den Tisch klopfen, sonst springt in Lichtenstein glatt noch ein Schließfach auf.

Aber widmen wir uns erstmal dem BND und dem CDU internen Machtkampf.

Halten wir zunächst einmal fest, was im Vorfeld des jetzigen BND Skandals zu vernehmen war. Finanzminister Schäuble sieht mehr als Schwarz für Griechenland. Wohin er blickt, da ist ja gar nichts mehr zu machen, Euros aus Griechenland bzw. Euros für Griechenland sind nicht in Sicht. In das selbe Kredit-Default und Grexit beschleunigende Horn stößt dann kurz darauf hin auch noch Frau Lagarde. Die französische Ausgabe eines Einflüster- und Wiedergabe-Apparates, derzeit verleast an den IWF.

Und Ohh Wunder, wie aus dem Nichts, kommt Bewegung in den GREXIT Fall, weil der Athener Tsipras die Telefonnummer von Angela Merkel plötzlich wiedergefunden hat.

Wem diese Zusammenfassung zu Nichtssagend ist, muß in den saueren Apfel beißen und ein Chartblubberei-Zugang erwerben und sich mindestens den Podcasts Nr. 152 zu Gemüte führen.
 

Wäre ab hier eine einvernehmliche Linie zwischen Wolfgang Schäuble und Angela Merkel vorhanden, das Bohei um den BND wäre nicht aufgetaucht, Wolfgang Schäuble hätte sich nicht derart weit aus dem Fenster gelehnt bzw. wäre am Athener Telefon nur ein: "Kein Anschluss unter dieser Nummer", zu hören gewesen.

Nun zum aktuellen Zankapfel: Der BND, die NSA und Bad Aibling.

Ein jeder wird die Golfballanlage, welche einst das Echolon-Programm speiste, kennen. Das Areal ist bereist seit 1952 von US Truppen besetzt, seit 1971 ist dort auch die NSA vor Ort. In der angrenzenden Mangfall-Kaserne ist seit 1988 auch der BND niedergelassen. Man arbeitete seit dem also Hand in Hand, so wie sich das unter Waffenbrüdern gehört und wo die damalige amtierende Regierungspartei noch ganz dick im Sattel saß. Soweit zum Objekt nun zur Personalie.

Im direkten medialen Trommelfeuer derzeit Kanzleramtschef Peter Altmaier und natürlich amtierender BND Chef Gerhard Schindler.

Schindler geboren in Kollig, Studium der Rechtswissenschaften an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken.
Danach Referent im Bundesministerium des Innern (ab 1985). Ab 1987 beim Verfassungsschutz in Köln, schau schau die Stadt in der die Zentrumspartei ihre Renaissance durch französischen Spürsinn und amerikanisches Wohlwollen erfuhr.
Gerhard Schindler ist ewiges FDP Mitglied. Für die, die nicht mehr wissen was die FDP ist. Es war der Macht- und Stimmengarant der Alt-CDU unter Helmut Kohl. Auch unvergesslich wie die FDP 1982 erst den Aufstieg des Pfälzers möglich machte. Populärstes Überbleibsel aus jener Epoche: der heutige Finanzminister Dr. Wolfgang Schäuble.

Will man Gerhard Schindlers politischen Background einordnen, so ist er definitiv geografisch, biografisch und politisch in den Reihen der alten CDU - Garde zu suchen.

Peter Altmaier:
Geboren in Ensdorf an der Saar. Studium - ohh Wunder, ebenfalls an der Universität des Saarlandes. Ewiger CDU Politiker und seit 2004 Ritter der französischen Ehrenlegion.
Anmerk: Also allein von Herkunft und Ausbildung her, wird es bzgl. beider Personen schwer sein, mehr Frankreich in Bundesdeutschen Amtspositionen wiederzufinden.

 

An der Stelle mal folgende Fragen eingeworfen:

Was ist jetzt wahrscheinlicher? Das CDU interne Kräfte vornehmlich aus dem Alt-BRD Lager mit ihrer Vorliebe für den westeuropäischen Eierkuchen daher gehen, nur um Angela Merkel zu stürzen, ihre treuen Kameraden Gerhard Schindler und den französischen Ehrenritter Peter Altmaier als Bauernopfer riskieren? Unter gleichzeitiger Brüskierung des französischen und transatlantischen Verbündeten. Und! Unter Gefährdung des wohl lukrativsten und prestigeträchtigsten Unternehmens was die Alt-CDU jemals mit Frankreich zusammen auf die Beine gestellt hat - nämlich Airbus?

Oder ist es wahrscheinlicher, dass das Auflaufen lassen von Wolfgang Schäuble in der Causa Grexit kein Zufall war? Das hochkochen der BND Affäre der ganz gezielte zweite strategische Tritt der neuen CDU Amtsinhaber gewesen ist?

An der Stelle ist Geschichstverständnis von Nöten, so wie wir es in Podcast 152 und auch in Nr. 109 vermittelt haben. An der Stelle kann man nur spekulieren, vielleicht steckt in der neuen CDU Führungsriege, welche sich seit dem Spendenskandal gebildet hat, mehr preußisches Blut als bisher anzunehmen war? Weil es auch geschickt getarnt und verborgen gehalten worden ist.
Geografisch wie biografisch würde es passen, bis dato mangelte es an beweisfähigen Taten.

Dieser Schlag, der hier über die BND-Karte gespielt wird, zielt dermaßen auf Alt-BRD und Frankreich Seilschaften ab, wie es Deutschland seit Bismarck so nicht mehr gesehen hat. Der Umzug des BND weg aus dem Land des ewigen Frankreich Agenten, nämlich Bayern, wieder zurück nach Berlin, kommt ja auch nicht von ungefähr.

Vergessen werden darf an der Stelle auch nicht, wer dem französischem Wunsch 1947 ein Preußen-Verbot durchzusetzen zur Umsetzung verholfen hat. Es war die CDU geführte Alt-BRD, der historische Rheinbund 2.0. Da darf man an der Stelle aus Nord-Ostdeutschland auch nicht mit viel Gegenliebe rechnen, besonders nicht wenn der Rheinbund 1947 ein Preußen an die kommunistische Besatzungszone verkaufte und die geistige Kriegsschuld gleich noch mit auf dieses Gebiet abwälzte. Man Stelle sich mal vor, ein Preußen und ein Sachsen hätten entschieden, dass Bayern verboten gehört, weil hier die Braune Bewegung immerhin ihren Anfang nahm.

Womit wir auch schon bei Joachim Gauck wären.

Was hat denn Joachim Gauck gesagt:

Es ist richtig, wenn ein geschichtsbewusstes Land wie unseres auslotet, welche Möglichkeiten von Wiedergutmachung es geben könnte.

So eine Zeile lässt viel Raum für Interpretation und das er es in Griechenland äußert, lässt die Schreibfinken allerorts natürlich auf die griechischen Reparationsforderungen anspringen. Vielleicht hat er es aber auch breiter adressiert? Vielleicht ist es mal notwendig über den Status der 2+4 Verträge prinzipiell zu sprechen, über Schuld und Reparationsleistungen angefangen 1871, 1919 und 1945 und in letzter Konsequenz dann auch über die daraus resultierende Geographie in Mitteleuropa. Über die griechischen Reparationen haben wir an anderer Stelle schon genug erzählt, hier kein weiteres Wort mehr dazu.

Die Krise, mit der die Veränderungen über Europa sprichwörtlich gerollt werden sollten, könnte am Ende auch Wolfgang Schäuble in eine ganz andere Ecke schieben, als ihm selber bisher bekannt gewesen ist. Und als beim Mauerfall 1989 die Franzosen schon skandierten: "Die Preußen sind zurück", wußte in der West BRD niemand, wie recht sie doch hatten - bis heute.

Wir werden Aussagen von Joachim Gauck ganz genau im Auge behalten.
Persönlich kann ich nur sagen: Nein, er ist nicht mein Bundespräsident.