278 – Die Zahl des Tages

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"Als Vollblut-Kommunist ist mir keine Aneignungs-Idee zu abstrus"

Endlich ist die Katze aus dem Sack. 278 Milliarden Euro und keinen Cent weniger, genau das ist der Betrag, den das heutige Deutschland dem ehrenwerten Athen noch schuldig ist. Na Gott sei dank, ist die Ursache des Darbens und des Schmachtens unserer griechischen Nachbarn endlich gefunden. Gäbe es diesen säumigen deutschen Posten in der griechischen Buchhaltung nicht, dann wäre alles in Butter und die letzten 4, 5, 7 Jahre Eurokrise hätten gar nicht stattfinden müssen. Warum lieber Tsipras habt ihr das nicht gleich gesagt?

Wie kommentiert man jetzt so eine Neuigkeit? Na am besten vollkommen geschmacklos und politisch unkorrekt, denn dann wird es dieser fantasievollen Forderung auch gerecht:

Kommen 2 Griechen am Einwohnermeldeamt in Bad Tölz vorbei. Dort lesen sie auf einem Schild: "Aktionstag - Wer die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt, erhält 20 € in bar".
Sie überlegen lange hin und her, bis der eine zum anderen sagt: "Ach was solls, ich probier das jetzt aus", und im Amt verschwindet.
Nach 10 Minuten kommt er raus und sein Kollege fragt ganz aufgeregt: "Und, und haste die Kohle bekommen?" Darauf hin er: "Siehst du, und genau wegen dieser Art können wir euch nicht leiden."  

So, jetzt mal wieder zum Ernst der Lage. Immerhin ist dies hier ein Board für Währungsverschiebungen und wenn an diesem Donnerstag ca. 450 Mio Euro an den IWF verschoben werden sollen, die USA eventuell als Spender fungieren und jetzt auch noch 278 Mrd. in den Ring geworfen werden, dann gibt es da mehr zu sagen, als nur eine Zote.


Eigentlich ist die Geburt und Erfindung der 278 Mrd. schon eine Geschichte für sich. Das griechische Parlament war angetreten, um jetzt endlich mal herauszufinden, wie man eigentlich so einen immensen Berg an Staatsschulden anhäufen konnte. Und nein, es sind nicht die gefälschten Staatsbilanzen um in einem Währungsraum Mitglied zu werden, der einem gar nicht passt. Schuld ist auch nicht der mehrere Jahrzehnte dauernde Moloch aus Korruption, Vetternwirtschaft und verschlampter Staatsverwaltung. Nein, Schuld an der Misere sind Reparationszahlungen, die es gar nicht gibt. Die es vorher auch nie gegeben hat. Und die es auch in Zukunft nie geben wird.

Um das ganze Feld der "Deutschen" Nachkriegsgeschichte, Friedensvertrag ja/ nein und Entschädigungszahlungen nicht neu aufzurollen, sei dieses Interview mit Horst Teltschik aus dem Deutschlandradio sehr empfohlen: Alle Forderungen erledigt

Wir können ja fair sein, sprechen wir doch über noch zu leistende Entschädigungen aus dem 2. Weltkrieg. Dann müssen wir aber auch festhalten, dass das Deutschland von heute überhaupt nicht legitimer Adressat solcher Forderungen ist. Ach wie jetzt, der Schuldner ist unglücklicherweise verstorben? Bei Staaten kein Problem, die kann man jederzeit wieder aufleben lassen. Bringen wir doch als erstes mal die Preußischen Gebiete wieder zurück ans Tageslicht und schaun wir ein mal in welcher Konstellation die österreichischen Gebiete zum Deutschen Staatenbund gehören könnten. Dann hätten wir zumindest mal etwas, das in Richtung legitimer Adressat fungiert.

Gerade bei Österreich wirds interessant. Gerade aus dieser Region stammte ein überdurchschnittlich hoher Anteil der auf dem Balkan-Feldzug eingesetzen Wehrmachtssoldaten.
In dem Zuge ist dann auch zu überlegen, ob die 278 Mrd. nicht mit auf Italiener (Urheber des Griechischenland-Feldzuges im 2. Weltkrieg), Bulgaren und Briten aufgeschlüsselt werden sollten.
Und dann müsste man auch noch sicher gehen, dass die fleißigen Athener Bürokraten nicht versentlich Schäden aus ihrem eigenen Bürgerkrieg ( 1944 bis 1949) hier gleich mit eingerechnet haben. Und wenn man sich dann darüber einig ist, berechnen wir die Geldströme aus Brüssel kommend vom Netto-Zahler zum Netto-Empfänger, denn nur die strenge Rechnung erhält die Freundschaft.

Diese abgenuddelte Dekadenz mit der diese Eurokrise medial und öffentlich-politisch durchexerziert wird, offenbart nur eines:
Hier ist kurz vor Schluß!

Griechenland muß jetzt am Donnerstag rund eine halbe Mrd. Euros an den IWF zahlen. Ich mag die Hand nicht ins Feuer legen, aber ich gehe davon aus, das der IWF hier eine US Dollar notierte Zahlung erwartet. Eine Konvertierung in der Größenordnung sollte zu lasten des EUR/USD Kurses sichtbar werden. Interessant wird auch, wenn die USA jetzt als Notgroschen einspringen, könnten sie darüber quasi getarnt US Dollar emittieren. Sie würden Dollars schöpfen, Euros davon kaufen, diese den Griechen geben und in Tranchen wandert das dann wieder zurück. Und ei der Daus schon hätten wir eine klitze klitze kleine US Dollar Inflationierung auf dem Globus - das was alle neben der D Mark wollen.

Und was die griechischen Reparationszahlungen angeht. Mit der entsprechenden D Mark Aufwertung, Euro Abwertung und Brüssler Altschulden-Gegenrechnung, kriegen wir auch das gebacken.  Immerhin ist es ja nicht so, dass diese Art von Forderungen überraschend käme. Wie sagte Margaret Thatcher schon:

"Sozialisten haben immer dann ein Problem, wenn ihnen das Geld anderer Leute ausgeht."